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Spexards Traum platzt in sieben Minuten

Dagdelen-Elf verliert Aufstiegs-Relegation trotz 1:0-Führung – Platzverweise für SVS-Duo, Platzwunde bei Nepke

Hamm-Herringen (WB). Am Ende ist alles geplatzt! Als gestern Abend gegen 20.49 Uhr im Hammer Stadtbezirk Herringen das Feuerwerk gezündet wird, Böller knallen und die Bierduschen fließen, kauern die Fußballer des SV Spexard am Boden. 80 Minuten lang führen sie in der Aufstiegsrelegation der Landesliga-Vizemeister mit 1:0, ehe die DJK Coesfeld binnen sieben Minuten zweimal eiskalt zuschlägt, 2:1 (0:1) siegt und in die Westfalenliga spaziert. Der rot-weiße Traum ist dagegen dahin, die Spexarder bleiben in Liga sieben! Ein Klub ist am Boden zerstört: Spexards Fußball-Boss Klaus Rickmann hockt mit leerem Blick auf dem Rasen, Philip Kunde pfeffert seine Stollenschuhe dreimal hintereinander zu Boden. Es herrscht Fassungslosigkeit, zumal kurz zuvor noch ein Freistoß von Björn Berenbrinker (90.+5) am linken Pfosten abprallt – es wäre das 2:2 gewesen. »Das zeigt doch: Es hat einfach nicht sollen sein«, kommentiert SVS-Trainer Mehmet Dagdelen trotz einer dramatischen Schlussphase relativ gefasst die Szene der Nachspielzeit.

Etwas mehr als anderthalb Stunden zuvor herrscht im Spexarder Lager Optimismus. Knapp 100 Anhänger sind mitgereist – einige sogar im Mannschaftswagen, 58 in einem weiteren Bus. Auch Robert Purkhart, Trainer des bisherigen Landesliga-Konkurrenten SV Avenwedde, ist zum Daumendrücken gekommen. »Ich will Spexard siegen sehen, damit wir nächstes Jahr einen Brocken weniger in der Liga haben«, scherzt »Robby«.

Dann wird's ernst: Direkt mit dem Anpfiff übernehmen die Rot-Weißen auf dem gepflegten Rasenplatz das Kommando. Nach einem verunglückten Berenbrinker-Schuss kommt DJK-Schlussmann Julian Medding einen Bruchteil vor Charbel Abdullahat an den Ball (5.), auch der 16-Meter-Schuss von Stefan Forthaus (8.) landet in seinen Fängen. Es zeichnet sich früh ab, was in der 10. Minute passiert – Spexards 1:0-Führung durch Steffen Brück.

»Die ersten 15 Minuten hat der Gegner dominiert. Da waren wir zu ängstlich«, gibt DJK-Coach Erdal Dasdan später zu. Dann legen seine Coesfelder die Zurückhaltung ab. Zunächst klärt Lukas Rommel auf der Linie (21.), kurz darauf hat SVS-Schlussmann Rene Grüwaz das Glück, beim 18-Meter-Schuss von Karsten Erwig genau passend zu stehen (25.).

Es folgt der erste Spexarder Schock: Sechser Ilja Nepke prallt mit DJK-Angreifer Karsten Erwig zusammen. Er zieht sich eine Platzwunde am Hinterkopf zu, die selbst noch in der Halbzeitpause im herbeigerufenen Krankenwagen behandelt werden muss. Für ihn bringt Trainer Dagdelen Aziz Igrek (32.). Der SVS steht weiter unter Druck: Mit einem Hechtsprung drückt Torhüter Grüwaz den 20-Meter-Schuss von Christian Drees um den Pfosten (38.).

Die Spielanteile sind im zweiten Durchgang erst ausgeglichen, Coesfeld bleibt per Pfostentreffer (63.) und Aguilars Flachschuss (71.) aber gefährlicher. »Wir waren plötzlich viel zu defensiv«, erklärt SVS-Torschütze Steffen Brück, »so kann man kein Spiel gewinnen.« Er hat recht, das dicke Ende nimmt seinen Lauf: Zunächst gelingt Steiner per Flachschuss das 1:1 (80.), ehe Hüwes 35-Meter-Geschoss zum 2:1 (87.) den Knockout bedeutet. Die Gemüter sind erhitzt: David Jedra unterläuft den Torwart und sieht Gelb-Rot (85.), Jan Biehl meckert ein weiteres Mal und sieht ebenfalls die Ampelkarte (87.). »Das Schiedsrichter-Gespannt hat enttäuscht, aber daran lag es nicht. Nach der Führung waren wir zu passiv. Jetzt müssen wir ein weiteres Jahr in der Landesliga spielen«, erklärt Dagdelen enttäuscht. Jubel pur hingegen beim Kollegen Erdal Dasdan, dessen Klub erstmals in der Vereinsgeschichte in der 6. Liga spielen darf: »Wir haben heute Geschichte geschrieben. Das wird eine lange Nacht.«


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